Hermann
W E Y E R

Weyer, Hermann, Baumeister, * 10.11.1830 Groß-Schönebeck (Niederbarnim), 6.12.1899 Köln. Neffe des Joh. Peter.

Sohn des Geh. Baurats Heinrich W. ( 2.2.1880). Besuchte 1852/55 die Bauakad. in Berlin und legte 1855 dort die 1., am 5.8.1861 die 2. (Baumeister-) Staatsprüfung ab. Während s. Ausbildungszeit Entwürfe (neuer Stadtteil in Liegnitz) u. verschied. Bauausführungen (u.a. Kreisgerichtsgefängnis Liegnitz). Nach der Baumeisterprüfung Aufnahme des Altstädter Rathauses in Salzwedel u. Ausführung des Krankenhauses der Barmherz. Schwestern in Posen. Seit 1871 Landbaumeister in Trier. Seit 1872 Nachfolger Jul. Raschdorffs als Stadtbaumeister in Köln, vollendete er mehrere, von R. entworfene Schulen u. den Zentralschlachthof und führte nach eigenem Entwurf weitere Volksschulen u. Turnhallen, die Höhere Töchterschule in der St. Apernstraße, die Bürgerschule in der Spiesergasse, die gewerbl. Fachschule am Salierring, die Wirtschaftsgeb. im Stadt- u. Volksgarten, das Kinderhospital in der Buschgasse, die Marktballe am Waidmarkt, die Hauptfeuerwache, den Ausbau des Erdgeschosses des Gürzenichs zu einem Börsensaal, das Kriegerdenkmal auf dem Friedhof in Melaten für 1870/71, vor allem die beiden Verwaltungsgeb. an der Portalsgasse gegenüber dem Rathaus u. die dort. Gebäude für Stadtbibliothek u. Stadtarchiv aus. Verwendete dabei meist die Formen der französ. u. niederländ. Hochrenaissance. Leitete auch Wiederherstellgn einzelner Rathausteile, bes. der Vorhalle, des Spanischen Baues, der Ratskap., des Stapelhauses u. des Tempelhauses. 1889 erhielt er den Titel eines Stadtbaurats. Im selben Jahr in Ruhestand versetzt.

Aus: H. Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künste von der Antike bis zur Gegenwart. Bd. 35/36. Leipzig 1999

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