Jacob
W E Y E R

Weyer (Wayer, Weier), Jacob, Maler, † 8.5.1670 Hamburg.

Herkunft unbekannt. Ausgebildet vielleicht in Haarlem unter dem Einfluß von Ph. Wouwerman u. Jacob de Wet I, dessen Art - laut Bode - W.s Kreuztragung (s. unten) nahe verwandt ist, "nur etwas bunter u. härter". Seit 8.8.1648 Amtsmaler in Hamburg, wo er bis zu s. Tode ansässig blieb.

Bilder im Herzog-Anton-Ulrich-Mus. Braunschweig (Kriegslager), in d. Ksthalle Hamburg (Überfall im Lager, bez. "1645 Wayer"; Kreuztragung, ehemals in d. Schweriner Gal., bez. "Jacob M Weyer"; Falkenbeize, ehem. in d. Schweriner Gal., bez. wie vor.), im Mus. f. Kst u. Gew. ebda (Jahrmarkt, bez. "Jacob Weyer" [Leihgabe d. Ksthalle]), im Brukenthal. Mus. in Hermannstadt (Gefecht zw. Reiterei u. Fußvolk, bez. "Jacob Weyer"), in d. Nat. Gall. London (Schlachtenszene, bez. "1. Weier 1645"), im Landesmus. Münster i. W. (Kreuzigung, bez. "Jacob Weyer" [Leihgabe d. Kais.-Fr.-Mus. Berlin]) u. in d. Smlg Gösta Stenman in Helsinki (Reiter vor e. Herberge, bez. "J. Wr"). - Wohl identisch mit Obigem ist der um 1620 in Hamburg * angeblich 1690 (?) dort †, Jacob (irrig meist Johannes gen.) Matthias (od. Matthäus) W., Schüler von J. A. Decker in Hambg, "dessen Manier er so lange mit allen ihren Fehlern nachahmte, bis er auf einer Reise nach Holland die Werke größerer Meister studieren konnte". Malte (wie der Ob.) hauptsächlich Bambocciaden, Schlachten- u. Lagerszenen. Job. Ph. Lemke war um 1647 sein Schüler. Das Riegel'sche Verz. d. Gem.-Smlg Braunschweig (1900) verzeichnet 3 Bilder unter Joh. Matthias W. (Amalekiterschlacht, Bekehrung des Paulus u. Gefecht zw. Reiterei u. Fußvolk), die Bode unter Jacob W. beschreibt. Gleichfalls unter dessen Namen verzeichnet Bode das früher irrtümlich dem Matthias Scheits zugeschrieb. Skizzenbuch 79 B 30 des Berliner Kupferstichkab., das 55 Bl. mit Soldaten-, Fischer- und Trinkszenen enthält, und dessen 15. Bl. das Monogramm W.s trägt. Ebda 10 weitere Rotstiftzeichngn W.s.

Aus: H. Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künste von der Antike bis zur Gegenwart. Bd. 35/36. Leipzig 1999

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